16 Nov. neues Führen
Nun sind schon neun Monate nach Erscheinung meines ersten Buches vergangen. In dieser Zeit habe ich gefühlte 500 Vorträge und Seminare zum Thema Führung und Verkauf gehalten, 1.000 Stunden im Auto gesessen, um zu Veranstaltungen zu fahren, ca. 2 Millionen Bildanalysen gemacht und genauso viele Gespräche und Coachings geführt. An dieser Stelle herzlichen Dank für die zahlreichen positiven Feedbacks per Email, am Telefon und auch über Rezensionen auf amazon. Ich bin sehr überrascht, dass auch so viele Menschen schreiben, die ich (noch) nicht kenne. Ich freue mich sehr über den Zuspruch.
Es scheint so, als hätte ich den Nerv der Zeit getroffen.
Viele Menschen fühlen sich nicht (mehr) wertgeschätzt und das nicht nur im Beruf. Aber da besonders. Die ganzen Streiks und anderen Arbeitsrechtsauseinandersetzungen machen deutlich, dass Mitarbeiter sich die alten Umgangsformen nicht mehr bieten lassen.
Bessere Bezahlung führt nicht mehr automatisch zu besseren Ergebnissen bei den Mitarbeitern (hat es das überhaupt mal?). Die Unzufriedenheit wächst. Stilles Hinnehmen von ungerechtfertigten Stellenstreichungen und Mehrarbeit der verbleibenden Arbeitnehmern führt unweigerlich zu Überlastung – dafür muss man nicht studiert haben, um diesen Zusammenhang zu erkennen. Da reicht ein gesunder Menschenverstand. Das Schreckgespenst „Burnout“ geistert immer noch zu häufig durch die Unternehmen.
Können Sie sich vorstellen, dass über 100 Milliarden Euro der deutschen Wirtschaft flöten geht, nur weil Mitarbeiter unzufrieden sind? Lt. dem Psychoreport der DAK-Krankenkasse sind 2014 mehr als 6,3 Millionen Fehltage durch psychische Erkrankungen entstanden. Dabei sind noch nicht die vielen Millionen Fehltage durch z.B. Rückenerkrankungen dabei, die ja bekanntlich auch sehr oft psychische Ursachen haben. Und die Zahlen steigen noch…
In meinen Vorträgen und Führungskräftetrainings wächst langsam ein Verständnis für Veränderung im Umgang mit Mitarbeitern. Immer mehr Teamleiter und Vorgesetzte wünschen sich Lösungen für ein schlechtes Betriebsklima. Die meisten Querelen untereinander resultieren nicht aus schlechter Führung sondern aus fehlender. Solange es gut geht und sich die Mitarbeiter schlechte oder gar keine Führung gefallen lassen, organisieren sie sich selbst und suchen sich einen informellen Führer in ihrer Gruppe. Oft einen, der gerne die Führungsrolle übernimmt und mit dem Teamleiter in Konkurrenz geht.
Gut so, denn würden alle Mitarbeiter kündigen, die eine schlecht ausgebildete Führungskraft über sich haben, würde unsere Wirtschaftssituation anders aussehen. Glücklicherweise kündigen sie nicht und schon gar nicht alle auf einmal. Ich mag es mir nicht ausmalen, was dann in Deutschland los wäre…
Ich bin der festen Überzeugung, dass die Führungssituation Deutschlands sich stetig zum Besseren ändert. Langsam, wie es unsere Art ist aber stetig. Meinen Teil werde ich dazu beitragen. Und Sie können dabei helfen. Reden Sie drüber, Machen Sie Ihren Unmut deutlich oder verbessern Ihre eigene Situation. Informieren Sie Freunde und Bekannte, die eine Führungsrolle übernommen haben, über ihre Möglichkeiten, sich über Vorträge und Seminare weiterzubilden. Oder verschenken Sie mein Buch.
Packen wir’s an!
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